Liebe Moni, lieber Andi,
uns hat es viel Spaß gemacht am letzten Samstag. Ihr habt gut und präzise erklärt und uns insbesondere auch genau gezeigt, was zu machen ist - welche Bewegungen und Handgriffe -, was für uns
Blinde sehr wichtig ist, um euren Unterricht nachvollziehen zu können. Wir haben viel gelernt dabei und irgend wie hat es uns auch ein wenig sicherer gemacht. Es ist eine ganz neue Erfahrung, die wir
da gemacht haben und die uns viel gebracht hat. Gerade die Tatsache, dass mit Körperkontakt gearbeitet wird, ist für Blinde naturgemäß sehr hilfreich, denn man weiß ja dadurch, was der Gegner macht.
Wir würden diese Anfänge gerne vertiefen, insbesondere die Sache mit den Stöcken und dem Chi-Sao.
Ganz liebe Grüße
Karl-Heinz
Selbstbehauptung als Thema im Freitagstreff
Am 23.10.2015 waren insgesamt 15 interessierte Menschen aus dem stationären und dem ambulanten Wohnen in den Freitagstreff gekommen, um sich mit dem Thema „Selbstverteidigung“ auseinanderzusetzen. Als kompetente Trainer hatten wir Herrn Andreas Scheyhing und seine Mutter eingeladen. Beide trainieren seit Jahren selbst WingTsun, eine chinesische Form der Selbstverteidigung und geben auch Kurse. Dabei werden keinerlei Voraussetzungen an Kraft, Ausdauer, Gelenkigkeit, Alter, Geschlecht oder sonstiger körperlicher Fitness benötigt.
Trotzdem sind die gezeigten Techniken hilfreich, um Schutz und Selbstsicherheit in unübersichtlichen Situationen und im Alltag zu erlangen. Bei einer ersten Runde, in der jeder Teilnehmer von bereits erlebten unübersichtlichen oder gar gefährlichen Situationen berichten konnte, wurde deutlich, wie nötig es ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Fast jede/r hat schon einmal eine Erfahrung gemacht, in der er sich bedroht oder zumindest unwohl gefühlt hatte. Es war Zeit, solche Situationen zu besprechen und unsere beiden Trainer konnten uns viele gute Ratschläge geben.
Aber auch die Praxis kam nicht zu kurz. Alle Teilnehmer übten, sich eine Person, die sich einem nähert, mit einem lauten und selbstbewussten „STOP“ vom Leibe zu halten. Ebenfalls praktisch geübt wurden verschiedene Techniken, z.B. wenn man von jemandem festgehalten oder gezogen wird. Herr Scheyhing konnte auch weiterhelfen, wenn jemand z.B. aufgrund einer Spastik nur einen Arm zur Verfügung hat. Hier wusste er die Technik stets entsprechend abzuwandeln.
Schon nach kurzer Zeit hatten sich Teilnehmer und Trainer aneinander gewöhnt, so dass viele Fragen gestellt wurden und manch einer bei einer Übung auch über seinen Schatten gesprungen ist. Insgesamt war es ein sehr lehrreicher und gelungener Kurs, der bei allen Teilnehmern auf große Resonanz gestoßen ist. Auch wenn wir alle hoffen, nie in eine gefährliche Situation zu kommen, wissen wir nun doch ein bisschen besser, wie wir uns im Fall der Fälle zu verhalten hätten! Eine Wiederholung zur Erweiterung und Vertiefung des Gelernten wird angestrebt!
Corinna Rebmann, Lebenshilfe Kirchheim e.V.
http://www.lebenshilfe-kirchheim.de/de/aktuelles/meldungen/Selbstverteidigungskurs.php?listLink=1